Liebe Weinfreunde!
Im Sprachgebrauch der Weinliebhaber gibt es Worte, die gerne und häufig verwendet werden, deren Inhalt sich aber dem Konsumenten nicht immer gleich erschließen. So verhält es sich auch mit dem Ausdruck „Terroir“. Den ehemaligen Lateinschülern dämmert es, dass Terroir etwas mit dem Boden „terra“ zu tun hat, auf welchem Wein wächst.
Und auch die Französischstunden waren nicht umsonst, denn der Begriff „Terroir“ wurde ursprünglich von französischen Winzern verwendet und erst später in den deutschen Sprachgebrauch übernommen.
Gehen wir den Begriff „Terroir“ technisch an, beschreibt er Faktoren wie das (Mikro-)Klima, die Geologie, das Gelände und die Bodenbeschaffenheit, und, greifen wir etwas weiter, auch die kulturprägende Tätigkeiten des Mensch, die gemeinsam unser wunderbares Produkt Wein beeinflussen und schaffen.
Im Weinmarketing hat sich „Terroir“ fest verankert. Gerne vergessen wird aber die Tätigkeit und das Können der Winzer selbst, die aus ihrem Terroir erst das machen, was der Weinfreund in der Nase riechen und auf dem Gaumen schmecken kann. Erst seine Fähigkeiten im Weingarten und Keller bringen die Einzigartigkeit und Charakteristik eines Weines zum Ausdruck.
Das Wissen um den Standort, die klimatischen Gegebenheiten, um die Bedürfnisse der Lagen, und die Wahl der Reben ist Grundlage jeder qualitativ hochwertigen Weinproduktion. „Terroir“ ist für mich der Überbegriff aller Rahmenbedingungen und die Anforderung, Wissen und Gefühl um die eigenen Reben und deren Ausbau zu haben. Terroir darf nicht Ausrede für mangelnde handwerkliches Können sein, sondern Ansporn für jeden Winzer, das absolut beste aus seinem Boden zu machen.
Und genau das ist unser Credo
Euer Phillip Zull