Schrattenthal
Das Weingut Zull liegt in Schrattenthal, der kleinsten Weinstadt Österreichs, 80 Kilometer nördlich von Wien. Erstmals urkundlich erwähnt im Jahr 1220, ist Schrattenthal eine historische Stadtgemeinde im nordwestlichen Weinviertel & nahe dem kühleren Waldviertel und der Grenze zur tschechischen Republik.
Das Weingut
Das Weingut Zull ist mit einer Rebfläche von 17,5 Hektar klein und überschaubar. Rund 74.0000 Rebstöcke werden in 17 verschiedenen Parzellen überwiegend im mittelhohen Erziehungssystem kultiviert. Die Rebflächen befinden sich in den Katastralgemeinden von Schrattenthal, Obermarkersdorf und Leodagger und sind mit 75 % Weißwein- und 25 % Rotweinstöcken bepflanzt. Daraus ergibt sich eine Jahresproduktion von rund 100.000 Bouteillen (0,75 Liter). 65 % der Weine werden mittlerweile in 18 Länder exportiert.
Die Bewirtschaftung
Aus Respekt vor der Natur bewirtschaftet das Weingut Zull die Rebflächen unter konsequentem Verzicht auf Herbizide und Kunstdünger. Zum nachhaltigen Schutz von Flora und Fauna erfolgt der Pflanzenschutz mit nützlingsschonenden Mitteln. Als umweltbewusster Betrieb erfüllt das Weingut die Anforderungen der streng “Kontrollierten Integrierten Produktion” (KIP).
Durch nachhaltige Kompostwirtschaft, alternierende Begrünung der Weingärten und Ausbringung von Komposttee schont das Weingut Zull nicht nur die Umwelt, sondern steigert auch die Bodenfruchtbarkeit. Die meisten Arbeitsschritte werden von Hand gemacht – da ist eine händische Weinlese selbstverständlich. Das Weingut ist seit 2019 Nachhaltig Austria zertifiziert und seit 2024 Mitglied im Kreis der Österreichischen Traditionsweingüter.
Geologie und Terroir
Die Weingärten um Schrattenthal liegen zwischen Seehöhen von 260 bis 390 Metern über dem Meeresspiegel, etwa auf dem selben Breitengrad wie das französische Weinbaugebiet Elsass. Der nahe Manhartsberg – ein Granitmassiv der Böhmischen Masse und natürliche Grenze zum Waldviertel – prägt die Böden in der Region. Hier finden sich bis zu sechshunderte Millionen Jahre alte Granitböden mit mehr oder weniger Lössauflage.
Dieser feine Flugsand – ein Sediment aus vorwiegend Schluff – wurde zuletzt erst vor ca. 11.700 Jahren während der letzten Eiszeit aus dem Osten angeweht. Die höhergelegenen Wälder im Westen haben großen Einfluss auf das kontinentale Klima – im Besonderen sind es die kühlen Winde, welche die Aromatik der Trauben während der Reife positiv beeinflussen.